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SV Kirchzarten beim Vasaloppet unter den besten 100

Der Vasalauf (schwedisch Vasaloppet), ist einer der größten Skilanglaufveranstaltungen der Welt. Der Hauptlauf wird jährlich am ersten Wochenende im März ausgetragen. Er findet zwischen den Orten Sälen und Mora, auf dem Vasaloppsleden (Bezeichnung der Route) über 90 km in klassischer Technik statt. Das Rennen, welches seit 1922 jährlich veranstaltet wird, wurde in all den Jahren nur dreimal abgesagt. In diesem Jahr fand der Vasalauf somit zum 99. Mal statt, bei welchem zwei unserer SportlerInnen des SV Kirchzarten Teilnahmen, Emily Weiss und Pirmin Strecker.

Das Motto des Laufes „In der Spur der Väter – für die Siege der Zukunft.“ (I fäders spår – för framtids segrar.), welches sich auf dem Banner über der Ziellinie befindet, nahmen sich die zwei zu Herzen und starteten somit eine Woche vor dem Lauf ihre Reise nach Schweden. Sie flogen von Zürich nach Stockholm, von wo aus sie zusammen mit einer kleinen Gruppe von sieben Personen im Auto nach Sälen fuhren. Während ihrer fünfstündigen Autofahrt, haben sie das erste Mal Kontakt mit der Strecke und dem Zielbereich in Mora machen dürfen. Angekommen in Sälen, am Ort der Unterkunft, durften sie am späten Abend das Naturschauspiel der Polarlichter bestaunen. In den darauffolgenden Tagen, unter strahlendem Sonnenschein, nahm sich die Gruppe somit die ausgezeichneten Winterbedingungen zu Nutze und genoss die Landschaft Dalarnas hoch oben auf dem Hemfjället, sowie auf dem Vasaloppsleden, wo sie ihre ersten Meter auf der Strecke des Königs Gustav Vasa drehten. Unsere SportlerInnen mussten sich zudem, mit den vor Ort herrschenden Bedingungen auseinandersetzen, um den passenden Ski für ihren ersten Vasaloppet herrichten zu können. Sie steckten viel Zeit in die Ski Präparation und testeten mehrere unterschiedliche steig und gleit wachse. Bei diesen Tests entschieden sich jedoch zwei der Gruppe (Leopold Hensler und Pirmin Strecker), dass sie keinen Klassik Ski wachsen, sondern den Lauf der 90km durchschieben und sich somit einen Skating Ski unter die Füße schnallen werden. Die Präparationen der Ski, in einer kurzen Nacht vor dem Wettkampf waren vollendet und die SportlerInnen konnten am 5. März um 6:00 Uhr früh ihre Reise an den Start beginnen. Am Start angekommen trennten sich die LäuferInnen, da ein Teil sich bereits ein paar Wochen vorher beim König Ludwig Lauf im Oberammergau für einen der vorderen Startblöcke qualifizierten. Also gingen die sieben SportlerInnen verteilt in 4 von 10 Startblöcken, unter den 16.000 Teilnehmern, getrennt voneinander um 8:00 Uhr auf die 90km. Bereits nach weniger als einem Kilometer, am Beginn des all berüchtigten Startanstiegs trafen sich die ersten wieder. Pirmin, welcher das Starterfeld von Startblock drei aus in Angriff nahm, kam somit schon an diesem ersten Anstieg bei Emily, als deutsche Junioren Meisterin aus dem zweiten Startblock gestartet, vorbei. Nach drei Kilometern Anstieg am Gipfel angekommen, machten sich die beiden nun auf die Verfolgung der restlichen Gruppe, welche ihre Teilnahme mit Pinken Mützen bestritten, um sich schneller erkennen zu können. Kurz darauf konnte sich Pirmin auch schon an zwei weitere Gruppenmitglieder heranarbeiten, darunter auch der zweite der Gruppe, welcher nur Doppelstock schob, Leopold Hensler, gestartet aus Startblock eins. Emily konnte mit ihrem gewachsten Ski am Anstieg einige Kräfte sparen, was ihr sehr zu gute kam, denn die ersten 35km des Wettkampfes waren für sie die anstrengendsten. Nachdem sie ihren flow dann gefunden hatte waren die Anstrengungen des ersten Anstiegs und der darauffolgenden Schub Passage fast vergessen. Trotz Rückenwind, waren diese ersten Kilometer natürlich kräftezehrend, weshalb die Verpflegung unterwegs sehr wichtig war. Somit waren die Verpflegungsstationen, welche alle rund 10km aufgebaut waren besonders für Pirmin, dessen Trinkschlauch für fast 70km eingefroren war, eine sehr wichtige Hilfe. Pirmin sprach, dass dieses Problem ihm sehr zum Verhängnis wurde, denn ohne diese zusätzliche Flüssigkeit konnte er sein Angegangenes Tempo nicht durchführen und musste somit wieder langsamer machen, was dazu führte, dass ihn ein weiteres Gruppenmitglied, Peter Hensler, wieder einholen konnte.  Außerdem fehlten Pirmin die darin enthaltenen Elektrolyte, welche ihm auf den letzten rund fünf Kilometern noch Krämpfe im Bizeps bescherten. Emily welche sich nun erfolgreich durchkämpfte lieferte sich über die letzten 15km noch einen harten Fight mit zwei weiteren Damen, sie kam am Ende im Ziel mit einer Zeit von 5:34:12 Stunden an und belegte somit rang 86 in der Damenwertung. Pirmin erreichte sein persönliches Ziel, nicht anzuhalten, sowie unter fünf Stunden ins Ziel zu kommen und belegte mit einer Zeit von 4:52:56 Stunden Rang 804. Er war somit 1:15:13 Stunden langsamer als der Sieger Emil Persson. Am Ende ihrer Kräfte und ihrer Reise vom Vasaloppet 2023, sind die beiden Kirchzartner Teilnehmer mit Freude und Erschöpfung zuhause angekommen. Sie freuen sich diese Erfahrung gemacht zu haben und trotz eines schwierigen Winters im Schwarzwald so gut abgeschnitten zu haben.

Pirmin Strecker

nordisch

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