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Zweiter Start, zweiter Triumph: Nach dem Biathlon am Samstag gewinnt Marco Maier auch im Langlauf Gold. In spektakulären Finalläufen sichern sich die Deutschen vier weitere Medaillen.

Lange Zeit spürte Marco Maier im Finale der Männer stehend den Atem seiner Verfolger im Nacken, doch auf der Zielgerade blickte er sich um und sah: niemanden, zu seiner eigenen Überraschung. „Ich habe keine Ahnung, wo ich die Lücke gerissen habe“, gestand er. Der 23-jährige Oberallgäuer vom SV Kirchzarten präsentiert sich in Schweden in Höchstform. Bei den Paralympics vor einem Jahr in Peking hatte er in seinen Lieblingsdisziplinen Biathlon-Sprint und Langlauf-Sprint noch zweimal Silber geholt, seit Dienstagnachmittag ist er Doppel-Weltmeister. Und zwar verdient. Schon den Prolog gewann er überlegen, das Halbfinale souverän und im Finale hatte er mehr als vier Sekunden Vorsprung vor Grygorii Vovchynskyi und Nazar Shevchyk (beide Ukraine) auf den Plätzen zwei und drei. „Das hat sehr, sehr viel Spaß gemacht. Der Schnee wurde immer griffiger und schneller, das liegt mir.“

Für das deutsche Team war es nicht der einzige Grund zum Jubel im Östersunder Skistadion. Unmittelbar nach Maier landeten im Finale der Frauen mit Sehbeeinträchtigung Linn Kazmaier (SZ Römerstein) und ihr Guide Florian Baumann nur 0,98 Sekunden hinter der favorisierten Paralympicssiegerin Carina Edlinger aus Österreich (mit Guide Tobias Eberhard) auf dem Silberrang, womit Kazmaier nach eigenen Angaben „voll zufrieden“ war.

Noch enger war der rein deutsche Zweikampf um Bronze zwischen Johanna Recktenwald (Biathlon-Team Saarland, mit Guide Lutz Klausmann) und Leonie Walter (SC St. Peter, mit Guide Pirmin Strecker). Nach einem Sturz Walters zog Recktenwald bei ihrem ersten Sprint-Finale überhaupt an der Teamkollegin vorbei und rettete 17 Hundertstelsekunden ins Ziel. „Total crazy“, fand das die 21-Jährige. „Ich bin am Ende gefühlt nur noch herumgestolpert und dachte, Leonie kriegt mich noch.“ Die Viertplatzierte nahm es sportlich: „Ich habe alles versucht, aber es hat halt nicht gereicht.“

„Das lief heute überhaupt und insgesamt viel besser, als wir erwarten konnten“, sagte der deutsche Bundestrainer Ralf Rombach, der natürlich vor allem die Leistung Marco Maiers hervorhob. „Das war überragend. Sehr beeindruckend, wie kontrolliert er das nach Hause gebracht hat.“ Insgesamt steht das deutsche Team bei der WM nach dem dritten von sieben Wettkampftagen bei vier Gold-, sechs Silber- und fünf Bronze-Medaillen und führt den Medaillenspiegel damit deutlich an. Am Mittwoch geht es in Östersund mit dem Biathlon-Rennen über zehn Kilometer weiter.

Weitere Informationen zur Weltmeisterschaft:

https://winterparasport.com

 

Übersicht über alle Ergebnisse und Termine:

https://www.fis-ski.com/en/para-snowsports/para-nordic/historical-results

Foto: Ralf Kuckuck / DBS

Christian Kaindl

Autor Christian Kaindl

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